IN MEMORIAM: Ehrenaktiver Bbr. Dr. Ludwig Maria Pohl

Am Nachmittag des 24.10.2020 ist unser lieber Bundesbruder und Freund Dr. Ludwig Maria Pohl im Alter von 88 Jahren zu Hause im Beisein seiner Frau Hannelore verstorben. Seine Beisetzung fand auf dem Bessunger Friedhof in Darmstadt statt. Bundesbruder Pohl hinterlässt, neben seiner Ehefrau, zwei Töchter und einen Sohn sowie fünf Enkelkinder.

Bbr. Ludwig Pohl

Am 28.09.1932 wurde Ludwig Maria Pohl in Liebau, Kreis Landeshut, in Schlesien geboren. Während seins Studiums der Chemie an der TH Hannover und der Universität Würzburg fand er zur Unitas Langobardia  Hannover, wo er 1954 rezipiert und 1959 philistriert wurde. Seine Promotion in physikalischer Chemie legte er 1962 an der TH Hannover erfolgreich ab. Anschließend arbeitete er zwei Jahre als Assistent im Institut für physikalische Chemie der TH Hannover und weitere zwei Jahre am Institut für organische Chemie der TH Braunschweig. Seit 1966 war er,  seine restliche berufliche Laufbahn, bis 1996 als Chemiker in der chemischen Forschung der Firma Merck KGaA Darmstadt beschäftigt, bei der er federführend an der Erforschung von Flüssigkristallen (u. a. Bestandteil von Flachbildschirmen) war.

Am 28.Oktober 2014 wurde Bbr. Dr. Pohl für seinen Forschungen in die „Hall of Fame der deutschen Forschung“ aufgenommen (vgl. Unitas 2015/01). Aufgrund seiner Forschung wurde Merck zum Weltmarktführer für Flüssigkristalle. Die Ehrung erhalten Wissenschaftler, deren Arbeiten einen herausragenden Beitrag zur Weiterentwicklung des Forschungsstandorts geleistet und somit auch den Wirtschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb zukunftsfähiger gemacht haben. Dies konnte Bbr. Pohl mit Fug und Recht von sich behaupten, besitzt doch fast jeder Haushalt in Deutschland zumindest ein Gerät mit Flüssigkristallen (Fernseher, Smartphone, PC-Monitor, Wecker, Radio, etc.). (vgl.http://palatia.unitas.org/besondere-ehrung-fuer-bundesbruder-dr-ludwig-pohl/ )

Während all dieser Jahre blieb er der Unitas treu und war eine aktive Stütze der Unitas in Darmstadt. Im Sommersemester 1975 übernahm er das Amt des Zirkelvorsitzenden von Bbr. Ludwig Seibert und führte den Zirkel, der im Durchschnitt aus zwölf Bundesbrüdern sowie deren Ehefrauen besteht, bis 2016. Neben den regelmäßigen Zirkelabenden organisierte Bbr. Pohl, zusammen mit seiner Ehefrau Hannelore, Wanderungen im Odenwald und an der Bergstraße. Der jährliche kulinarische Höhepunkt war, das Gansessen im November mit der damit verbundenen Winterwanderung. Mit dem Zirkel unternahm er Kulturfahrten in die Pfalz und in die Ortenau, zum Rheingau Musikfestival und zu Konzerten nach Ottobeuren.

In besonderer Weise unterstützte Bbr. Pohl den Erwerb und Unterhalt des Franz-Hitze-Hauses in Darmstadt, welches zum Zentralpunkt des unitarischen Lebens in Darmstadt wurde und bis heute immer noch ist. Auch mit Wissenschaftlichen Sitzungen und Fuxenstunden bei ihm zuhause trug Ludwig dazu bei, die unitarischen Prinzipien mit Leben zu füllen und an die nächsten Generationen weiterzugeben.

Ehrenaktiver

Als Dank für sein vielfaches Engagement ernannte die Aktivitas der Palatia Bbr. Pohl 2005 zum Ehrenaktiven, welches die höchste Auszeichnung darstellt, die eine Aktivitas alleine verleihen kann.

Auch nachdem Bbr. Dr. Ludwig Pohl im Jahre 2016 sein Amt als Zirkelvorsitzender aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste, war er auf Kneipen und Vereinsfesten weiterhin ein stets gern gesehener Gast. Durch seine Besonnenheit und Scharfsinnigkeit verdiente er sich die Achtung eines jeden Bundesbruders. Sein Strahlen beim Singen von unitarischen Liedern und bei seinen Grußworten ist für uns unvergesslich. Seine Lebensfreude auf Basis eines christlichen Fundamentes wird uns in Erinnerung bleiben.

Herr, gib Ludwig die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihm. Lass ihn ruhen in Frieden. Amen.

Unitas Palatia Darmstadt

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