Trainingstheorie und -praxis

Wissenschaftliche Sitzung von Bbr. Marcel Neu

Im Rahmen des Programms des Wintersemesters 2016/2017 wurde ein neuer Ansatz für wissenschaftliche Sitzungen ausprobiert. Anders als bei den üblichen Präsentationen, bei denen in Form von Frontalunterricht Wissen an die Anwesenden vermittelt werden soll, wurde der Konventraum diesmal zum Trainingsbereich umfunktioniert. Zum einen wurden anatomische und trainingsmethodische Inhalte vermittelt, zum anderen wurden ein paar Übungen von den Anwesenden Unitariern und Gästen ausprobiert. Die theoretischen Grundlagen wurden aus den Büchern Sportanatomie (ISBN-13: 978-3868200133) und Sportmedizin: Physiologische Grundlagen (ISBN-13: 978-3868201901) vom Nikol-Verlag herausgearbeitet. Hierbei handelt es sich zwar nicht um Standardliteratur der Medizin, die Literatur war jedoch in den Augen des Referenten hinreichend wissenschaftlich, um als Informationsquelle zu dienen. Der trainingswissenschaftliche Aspekt des Vortrags wurde aus dem Buch Einführung in die Trainingswissenschaft (ISBN-13: 978-3785319086) des Limpert-Verlags entnommen. Hierbei handelt es sich um ein Buch, das auch gerne von Studierenden der Sportwissenschaften eingesetzt wird, um sich für entsprechende Vorlesungen vorzubereiten. Entsprechend erkannte der Referent auch diesem Buch hinreichend Wissenschaftlichkeit zu, um als Quelle zu dienen.
Entlang einer Präsentation zu den anatomischen Aspekten wurden immer wieder Übungen eingestreut, um die präsentierten Inhalte zu verdeutlichen. Neben Geschick, Kraft und Koordination wurde auch auf den wichtigen Aspekt des richtigen Dehnens eingegangen. Abseits dieser Grundlagen wurden auch mögliche Trainingsziele vom Referenten formuliert und diese Trainingsziele den Sportarten der Anwesenden zugeordnet. So konnte verdeutlicht werden, dass systematisches Training abseits der eigentlich fokussierten Sportart zu Fortschritten in dieser Sportart führen kann. Hierbei wurde kurz auf die körperlichen Dispositionen der Anwesenden eingegangen und die Unterschiede anhand von Übungen aufgezeigt.
Im Anschluss an den Vortrag ergab sich eine große Diskussionsrunde von Interessierten und Sporttreibenden aus dem Kreis der Anwesenden. Hierbei wurden einerseits Erfahrungen ausgetauscht, andererseits aber auch die eigene Sportart dargestellt und gezeigt, wo die spezifischen Stärken liegen. Daher kann abschließend gesagt werden, dass eine solch unorthodoxe wissenschaftliche Sitzung, aufgrund des sehr sportlichen Publikums, sehr lohnenswert war. Im Rahmen einer möglichen Wiederholung sollte jedoch eine Lokalität gewählt werden, in der mehr Fokus auf den praktischen Aspekt gelegt werden kann. Eine Sporthalle mit entsprechender Ausrüstung würde sich hierfür anbieten. Die Resonanz aus dem Publikum ließ den Rückschluss zu, dass solch eine Wiederholung durchaus erwünscht wäre. Insgesamt kann die wissenschaftliche Sitzung also als Erfolg gewertet werden.

von Bbr. Marcel Neu

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