Abholen der EKV-Fahne aus München

EKV-Fahne überschreitet den Weißwurstäquator Die Kartellschwestern der C.Ö.St.V. Arcadia Wien (VcS) hatten die EKV-Fahne zum Ende des Sommersemesters 2015 nach München zur K.D.St.V. Bayern (TCV) gebracht, wo sich die Fahne sehr wohl fühlte und doch nach einiger Zeit wieder von Zugunruhe befallen wurde. Da traf es sich gut, dass sich KBr Jan Zimmermann bei den Bayern meldete. Er und seine Bundesbrüder der W.K.St.V. Unitas Palatia Darmstadt würden das Freundschaftsbanner ein weiteres Stück auf seiner Reise durchs Kartell begleiten.

So traf sich dann am 05. September ein munterer Kreis von Kartellbrüdern von Unitas und TCV in der bayerischen Landeshauptstadt. Den Semesterferien geschuldet war der Kreis zwar gelichtet aber dafür umso tatenlustiger. So startete man mit einer kleinen Stadtführung in den Samstag Nachmittag. Treffpunkt war der „Alte Peter“, der Turm von St. Peter, der ältesten Pfarrkirche Münchens in unmittelbarer Nähe von Marienplatz und Viktualienmarkt. Der Turm zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass er in jeder Himmelsrichtung 2 Ziffernblätter aufweist und dadurch ermöglicht, dass 8 Münchner gleichzeitig die Uhrzeit ablesen können. (Erkenntnis des Münchner Kabarettisten Karl Valentin)

Neben dem folkloristischen Stellenwert hat St. Peter auch kunsthistorisch einiges zu bieten. Robert Brannekämper, Urphilister der Bayern, führte durch die Pfarrkirche und stellte die historische und bauliche Entwicklung dar, wusste aber auch über kunsthistorische Details sowie Kurioses zu erzählen. Durch seine berufliche Tätigkeit als Architekt und Bauingenieur war Robert am Wiederaufbau der Münchner Gotteshäuser nach dem zweiten Weltkrieg maßgeblich beteiligt und hat mit seiner Firma diverse Renovierungs- und Bauprojekte im klerikalen Bereich durchgeführt. So gab es neben historischen Daten auch Insider – Einblicke in das gotische Bauwerk. Nach der kulturellen Stärkung, gab es eine kulinarische Zuwendung; wir zogen weiter zum Viktualienmarkt. Nach einer kurzen Verkostung des bayerischen Leberkäses waren die Kartellbrüder für die weitere Erkundung gewappnet. Der Viktualienmarkt ist die Erweiterung des ursprünglichen Marktes am Marienplatz und lädt durch sein ausgiebiges Angebot an Fisch, Obst, Gemüse, Delikatessen … zum Bummeln, Schnuppern und Kaufen ein. Immer begleitet durch regen Austausch und Kennenlernen zwischen den KBr der Unitas und des TCV. Der Karl-Valentin-Brunnen wurde für würdig empfunden für ein Gruppenphoto und die Übergabe der EKV-Fahne.Bayern-Unitas3 (1)Nach diesem zeremoniellen Akt führte der Weg zufällig am Hofbräuhaus vorbei, wo uns die unsichtbare Anziehungskraft des Engels Aloisius (Der Münchner im Himmel) ins Gebäude auf eine „Halbe“ zog. Unter Aufbietung all unserer Kräfte konnten wir uns nach einiger Zeit dem Einfluss des Aloisius entreißen und unsere Stadtführung fortsetzen. Als nächsten Wegpunkt kamen wir an der Feldherrnhalle vorbei. Im Auftrag Ludwigs I. 1841-44 erbaut, errang das Bauwerk im Rahmen des HitlerLudendorff-Putsches 1923 und der nachfolgenden ideologischen Vereinnahmung durch das nationalsozialistische Regime zweifelhafte Berühmtheit. Aber es gab auch mutige Gegenstimmen gegen die Nationalsozialisten in München. So ging es über Residenzgarten und Residenz weiter zum Denkmal für die Widerstandsbewegung der „Weißen Rose“. Die Gruppe um die Geschwister Sophie und Hans Scholl und Alexander Schmorell hatte ab Juni 1942 in München friedlichen Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur geleistet und Ihre Überzeugung 1943 nach ihrer Enttarnung mit dem Leben bezahlt.

Die Stadtführung endete am frühen Abend am Marienplatz, dem historischen Marktplatz und Zentrum Münchens. Einige Erklärungen zu Glockenspiel, Rathaus und Mariensäule schlossen das erste Kennenlernen Münchens ab; zumindest kulturell. Denn nun wurden Fragen zur Münchner Lebensfreude und kulinarische Aspekte in den Fokus gerückt. So besuchte man noch die „Welle“, eine ca. halbmeterhohe Stromschnelle des Eisbaches im Englischen Garten, die von Wellenreitern für ihren Sport genutzt wird. Anschließend studierte man die kulinarischen Aspekte der bayerischen Kultur in der Gaststädte „Jagdschlössl“ und setzte sich u.a. mit der bayerischen Schweinshaxn auseinander. Für die Konfrontation mit dieser Materie wurden wir noch von Bundesbrüdern der Unitas aus München verstärkt. Der weitere Abend war dann dem Münchner Kneipen- und Nachtlebens gewidmet.

Abschließend darf ich meiner Begeisterung Ausdruck geben über die wunderbare Idee der EKVFahnenstafette. Sie schlägt Brücken im EKV über die neue Kontakte entstehen. Es demonstriert wunderbar die Toleranz in unserem Verband. Nicht das Bestreben nach Gleichmacherei, sondern das Bekenntnis zur Vielfalt in unseren Verbänden und die Förderung dessen was uns verbindet: Glauben, Freundschaft und Wissenschaft.

Armin Schmid Po! Ba! PhilX

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